Doch die Geschichte des Vinschgaus reicht viel weiter zurück. Ob der Ötzi, der Mann aus dem Eis, vor seinem tödlichen Gletscher Experiment am Hauslabjoch im Schnalstal im Vinschgau gewohnt hat, lässt sich nicht genau feststellen. Wohl aber die prähistorischen Siedlungen am Vinschgauer Sonnenberg.
Der Name Vinschgau geht auf das rätische Volk der Venosten zurück, die im Laufe der römischen Herrschaft romanisiert wurden. Die Römer bauten die Via Claudia Augusta durchs Vinschgau über den Reschenpass und somit nahm die Besiedelung des Vinschgaus zu.
Wechselnde Herrschaftsrechte im Mittelalter sind schon dadurch zu erkennen, dass im Vinschgau eine Vielzahl von Burgen und Schlösser Machtansprüche geltend gemacht wurden.
Um 1500 n.Chr. wurde der Vinschgau, wie das restliche Südtirol und Trentino, österreichisch und blieb es bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Durch die Kapitulation Österreichs viel Südtirol und das Trentino wieder an Italien.
Nach dem 1. Weltkrieg durchlebte der Vinschgau und Südtirol einige dunkle Seiten, Italiens Ziele waren eine Italienisierung, der Gebrauch der deutschen Sprache wurde verboten. Orts- und Flurnamen wurden willkürlich ins italienische übersetzt.
Durch den Anschluss Österreichs an das deutsche Reich, hofften nicht wenige Südtiroler, dass der Führer nun auch die Provinzen Südtirol und Trentino heim ins Reich holt. Die Pläne von Adolf Hittler und Benito Mussolini waren aber andere. Die Südtiroler wurden vor die Wahl gestellt, entweder in der Heimat bleiben und Italienisch werden, oder Hab und Gut verlassen und den Versprechungen Hitlers folgen und eine Umsiedlung in ein geschlossenes Siedlungsgebiet im Deutschen Reich.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stoppte die Option und nach dem Ende des Krieges begann der Kampf für die Autonomie Südtirols. Heute ist die Autonomie Südtirols fester denn je, Angriffe auf die Selbstverwaltung Südtirols von seiten ständig wechselnder italienischer Regierungen konnten von der Bozener Politik aber immer geschickt abgewandt werden.