Ferienregion Vinschgau Südtirol
  • Sonnenberg

    Karg und Trocken

  • Farbenfroh

    im Herbst

  • Wanderparadies

Einzigartig der Sonnenberg

Wein im Talboden, karg in Richtung Gipfel

Der Vinschgauer Sonnenberg ist kein "Berg" in eigentlichem Sinne, sondern die südlichen Ausläufer der Ötztaler Alpen . Von Meran in West-Ost Richtung talaufwärts zieht sich der Sonnenberg bis nach Mals. Seitentäler wie das Schnalstal, Schlandraun Tal und Matschertal zweigen vom Sonnenberg ab.

Präzise Standortangaben gibt es nicht, je nach geographischer Region gibts deshalb einfach den Naturnser Sonnenberg oder Latscher Sonnenberg. Von Meran talaufwärts bis zum Schnalstal liegt der Sonnenberg im Naturpark Texelgruppe.

Die höchsten Berge und lohnendsten Gipfel sind die die Spitzige Lun (2.324 m), der Madatschknott (3.081 m), der Zerminiger (3.109 m) und die Vermoi Spitze (2.929 m). In der Texelgruppe zählt die Kirchbachspitze (3.053 m) zu den lohnendsten und schönsten Gipfeln.

Am Hangfuß gedeiht Wein und Obst

Von Schlanders talabwärts bis Meran gedeiht ein guter Weisswein

Vinschgauer Weissweine haben einen sehr guten internationalen Ruf. Dort wo die Bauern Waalwege anlegen konnten, wurden mit Trockenmauern Anbauflächen für Wein geschaffen. Seit den 60er Jahren werden hauptsächlich Äpfel angebaut. Edelkastanienhaine sind ebenfalls ein Indiz auf ein warmes und trockenes Klima.

Der Steppengürtel

Grün zeigt sich der Sonnenberg selten

Ein Steppengürtel im Herzen der Alpen? Biologen kommen regelrecht ins Schwärmen, denn eine vergleichbare Vegetation finden sie meist nur an den Ausläufern der Alpen oder im Appenin. Wirkt der Sonnenberg von der Ferne karg und unwirtlich erschließt sich bei genauerer Betrachtung eine Pflanzen- und Tierwelt, welche über Jahrhunderte gelernt hat, mit dem Wassermangel umzugehen.

Zum Schutz vor Erosion wurde Mitte des vorigen Jahrhunderts die Schwarzföhre aus dem mediterranen Raum aufgeforstet. Seit mehreren Jahren wird diese Baumart aber wieder mehr durch heimische Arten ersetzt.

Leben am Sonnenberg

Fleiß und Einsatz erkennt man am Sonnenberg auf einem Blick

Die trockenen Hänge zeigen teilweise vorrömische Besiedlung auf. Schalensteine oder Ausgrabungstätten wie am Ganglegg in Schluderns, lassen uns heute einen Einblick in die Bronzezeit erspähen.

Ausser das Schloss Annaberg bei Goldrain und Schloss Schlandersberg, stehen alle Burganlagen wie die Churburg, Schloss Kastelbell oder Schloss Juval in Tschars eher am Hangfuß.

Am Sonnenberg liegt auf einer Terrasse oberhalb von Eyrs das Dorf Tanas. Ansonsten finden wir nur Höfegruppen, die größten am Kortscher Sonnenberg, rund um das Schloss Schlandersberg, St. Martin bei Latsch und Trumsberg oberhalb von Kastelbell. 

Fleiß und Arbeit der Bauern fallen gleich ins Auge, von weitem erkennt man den Kampf gegen die Dürre. Kreisrunde grüne Flecken zeugen von Druckmangel der Bewässerungsanlage.

Top Tipps am Sonnenberg

Genauer hingeschaut

Schloss Churburg

Die Churburg am Eingang zum Matschertal setzt sich aus Bauelementen der romanischen und gotischen Zeit sowie der Renaissance zusammen.

Die Madonnenskulptur und die Totenschilder in der Burgkapelle sowie der bemalte Arkadengang mit dem Renaissance-Gewölbe aus Laaser Marmor lassen nicht nur Kulturinteressierte staunen. 

Die Churburg, seit mehr als 500 Jahren im Besitz der Grafen Trapp, hat die größte, private Rüstkammer der Welt.

Die Churburg besuchen

Schloss Juval

Seit 1983 ist der Extrembergsteiger Reinhold Messner Besitzer des Schlosshügels Juval am Eingang des Schnalstales. Er renovierte und kombinierte das verfallene Schloss geschickt mit moderner Architektur. Heute ist das Schloss Juval Wohnhaus von Reinhold Messner und ist eines seiner 6 Messner Mountain Museen.

Ein Besuch des Schlosses kann am besten mit einer Wanderung über den Schnalswaal entweder vom Schnalstal oder von Tschars aus kombiniert werden.

Vinschger Höhenweg

Vom Schloss Juval zur Quelle der Etsch erleben gute Wanderer mit Trittsicherheit Ruhe und Bergpanorama pur. Die 110 km Wanderweg wollen gut geplant sein, denn lange Abschnitte findet man keine Einkehr oder Übernachtungsmöglichkeit.

Gutes Frühlings- oder Herbstwetter sind ideal für die Wanderung, im Sommer sollte der Wanderer mit heißen Temperaturen umgehen können. Wanderungen zur Mittagszeit sollten vermieden werden. 

Seilbahn St. Martin

Mit zwei Hand voll Häusern zählt der kleine Weiler St. Martin im Kofel oberhalb von Latsch als Dorf. Als beliebtes Transportmittel zählt die Seilbahn, welche in gut 10 Minuten eine Höhendifferenz von 1.150 m. überwindet.

Nach der schnellen Seilbahnfahrt öffnen sich viele Wandermöglichkeiten wie beispielsweise zur Vermoi Spitze oder eine Wanderung entlang des Vinschgauer Höhenweges. Mountainbiker lieben die Möglichkeit über den Monte Sole oder über den Tschilli Trail nach Goldrain abzufahren.

Waalwege - Wasseradern

Wassermangel macht erfinderisch. Waalwege sind alte Wasserkanäle, welche das Wasser von den Gebirgsbächen entlang der Bergflanken zu den Bauernhöfen leiteten.

Ähnliche Wasser-Wege findet man in den Alpen im Wallis oder auf der portugisischen Atlantik Insel Madeira.

Mehr über die Waalwege

Mountainbiken am Sonnenberg

Mountainbiker lieben den Sonnenberg. Trailtoleranz heißt das gemeinsame Nebeneinander zwischen Wanderer und Mountainbiker rund um Latsch. Hier finden Biker ausgeschilderte Routen aber auch Fahrverbote. 

Noch besser hat es Schlanders gemacht. Der neue Propain Trail bietet den Bikern Flow, der alte 14er Wanderweg wurde seiner Bestimmung zurück gegeben.

Zum Propain Trail

Schmetterlinge

Der Vinschgauer Sonnenberg gilt als Schmetterlingsparadies und wird von den Schmetterlingskundlern entsprechend häufig besucht. Von den weltweit 165.000 Schmetterlingsarten, den 10.000 in Europa und 6.000 in den Alpen nachgewiesenen  - gibt es 3.000 in Südtirol.

Die Schmetterlingsraupen sind eng an bestimmte Futterpflanzen gebunden. Der Sonnenberg hält mit seinen vielen Kleinbiotopen eine reiche Auswahl davon bereit, so dass die Raupen sehr vieler Arten hier ihre Futterpflanzen finden.

Unter den ausgemachten Faltern findet man: Segelfalter, Distelfalter, Admiral, Tagpfauenauge, Pappelschwärmer, Dukatenfalter, Totenkopfschwärmer, Schwalbenschwanz, Apollofalter.

Ornithologie

Für Vogelkundler ist der Vinschgau und hier wiederum besonders der Vinschgauer Sonnenberg ein Paradies. Der Hobbyornithologe Peter Schiller/Höxter hat sich während seiner vergangenen Urlaube im Vinschgau die Mühe gemacht, all jene Vögel aufzuschreiben, die er am Sonnenberg bestimmen konnte.

Besonders im Frühjahr war er von der Vielzahl der Vogelarten überrascht. Über 40 verschiedene Vögel konnte er allein um den Kortscherhof ausfindig machen. 100 Vogelarten sind nachgewiesen. Dabei lässt sich ein Bogen von A wie Amsel bis Z wie Zeisig spannen. Dazwischen liegen einige besondere Exemplare wie ein Wiedehopf, alle Spechtarten oder die Nachtschwalbe.

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